Bauernhof geht in Flammen auf

Datum: 2. Januar 2018 um 16:08 Uhr
Einsatzart: B 4
Einsatzort: Altenerding
Fahrzeuge: BRK Erding, EL-Rettungsdienst, Feuerwehr Altenerding, Feuerwehr Aufkirchen, Feuerwehr Erding, Feuerwehr Hohenpolding, Feuerwehr Hörlkofen, Feuerwehr Langengeisling, Feuerwehr Moosinning, Feuerwehr Niederding, Feuerwehr Niederneuching, Feuerwehr Notzing, Feuerwehr Oberding, Feuerwehr Oberneuching, Flughafen Feuerwehr München, Kreisbrandinspektion Erding, Notarzt Erding, UG ÖEL


Einsatzbericht:

Scheune brennt lichterloh – waren es Böller?

 

Eine mit Stroh gefüllte Scheune ist in Altenerding ein Opfer der Flammen geworden. Der Bauernhof befindet sich nahe der Therme Erding. Über 100 Feuerwehrleute kämpften stundenlang gegen die Flammen.

Es war kurz nach 16 Uhr, als dichte schwarze Rauchwolken vom Gersthof in Altenerding aufstiegen und Flammen weithin erkennbar loderten. In Sichtweite der Therme Erding war auf dem Erlebnisbauernhof ein Feuer ausgebrochen – in der Spielscheune, die häufig für Kindergeburtstage genutzt wird. Sie wurde komplett ein Raub der Flammen.

Diese müssen sich rasend schnell durch das Gebäude gefressen haben. Denn als die ersten Einsatzkräfte kurz nach 16 Uhr an dem Vierseithof ankamen, stand die Scheune schon auf voller Länge in Brand. Da sie nach Osten geöffnet ist, bekam das Feuer reichlich Sauerstoff.

Die Feuerwehr Altenerding traf als Erste ein. Sie brachte sofort zwei Löschfahrzeuge sowie den Teleskopgelenkmast in Stellung und begann an mehreren Seiten mit der Brandbekämpfung.

Zur Erleichterung aller war rasch klar, dass zum Zeitpunkt der Katastrophe keine Kinder in der Scheune waren; dafür etliche Kubikmeter Stroh und zwei Bulldogs. Von Anfang an war klar: Dieser Einsatz würde sich bis tief in die Nacht hinziehen.

Die Integrierte Leitstelle alarmierte sämtliche Feuerwehren aus der Umgebung. Vor allem Atemschutzgeräteträger wurden benötigt. 175 Kräfte rückten aus. Vor Ort waren zur Absicherung auch eine Notärztin und zwei Rettungswagen des BRK. Ein Feuerwehrmann wurde leicht verletzt. Tiere kamen nicht zu Schaden. Eine Rinderherde graste im Freien.

Löschwasser wurde aus einem nahen Teich sowie den Hydranten in der Umgebung gepumpt. Dazu musste die Verbindung von der B 388 zur Therme gesperrt werden. Der Verkehr wurde ab der Sigwolfstraße umgeleitet. Im Umfeld brach in der Stoßzeit der Verkehr zusammen.

Da klar war, dass die Halle nicht zu retten war, konzentrierten sich die Einsatzkräfte darauf, die direkt angrenzenden Häuser, die in einem Rechteck angeordnet sind, zu retten. „Das ist uns auch geglückt“, berichtete Kreisbrandinspektor Andreas Pröschkowitz am Abend.

Alle Bewohner hatten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Hofinhaber Klaus Gerst und einigen Helfern gelang es, ein paar im Hof abgestellte Wohnwagen und Autos umzuparken.

„Ich weiß auch nicht, wie das passieren konnte. Als ich vors Haus bin, hat es schon lichterloh gebrannt“, berichtete Gerst sichtlich schockiert unserer Zeitung. Auch die Bewohner der Wohnungen in dem Geviert verfolgten die Feuersbrunst mit Entsetzen.

Die Brandursache muss von der Polizei ermittelt werden. Zum Gersthof eilten mehrere Streifen. Auch Inspektionsleiter Anton Altmann war vor Ort, dazu Beamten des Kriminaldauerdienstes der Kripo Erding. Es könnte sich um einen technischen Defekt an der Stromversorgung der Halle oder an einem der Traktoren gehandelt haben. Auch eine verspätet gezündete Silvesterrakete kommt in Frage. Mehrere Zeugen sagten aus, kurz vor dem Alarm hätten sie dort Böllerschüsse gehört.

Auch der Katastrophenschutz des Landkreises rückte an. Sorgen bereitete Kreisbrandinspektor Pröschkowitz, dass der dichte Qualm nicht nur in Richtung Altenerding mit dichter Wohnbebauung abzog, sondern auch in Richtung Klinikum. Die Therme, in der über die Weihnachtsferien täglich mehrere tausend Besucher sind, war nicht in Gefahr. Allerdings löste dort während der Löscharbeiten die Brandmeldeanlage aus. Ein weiterer Einsatz kam hinzu.

Weit nach Einbruch der Dunkelheit, als das Feuer unter Kontrolle war, wurden laut Pröschkowitz Bagger eingesetzt, um die Strohballen auseinander zu ziehen und einzeln abzulöschen – eine Herausforderung über Stunden. Erst in der Neujahrsnacht waren die Wehren Altenerding und Erding, wie berichtet, stundenlang im Einsatz gewesen, um eine Reetdach-Hütte zu löschen.

Vorbehaltlich einer noch ausstehenden näheren Begutachtung durch einen Versicherungsgutachter, muss  nach ersten Schätzungen ein Brandschaden von mindestens 200.000 Euro angenommen werden.

 

Quelle: www.merkur-online.de

 

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